In den letzten Jahren hat sich unser aller Leben stark verändert. Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik sind rasant und manche technische Neuerung war vor einigen Jahren unvorstellbar. Die Neuerung der letzten zwei Jahrzehnte, die den größten Einfluss auf den Alltag ausübt, ist wohl die Erfindung des Smartphones. Ursprünglich als internetfähiges Handy auf den Markt gebracht, ist das Smartphone heute zum persönlichen Assistenten vieler Nutzer geworden. Man kann mit ihm nicht nur telefonieren, surfen und E-Mails beantworten, sondern auch die eigene Gesundheit überwachen.

Der Arzt über das Smartphone
Seit nunmehr zwei Jahren kann das Smartphone in der Bundesrepublik auch zum Wahrnehmen von Arztterminen genutzt werden. 2018 erkannte die Bundesärztekammer die Telemedizin offiziell an und machten den Weg für Onlinesprechstunden bei Ärzten frei. So kann man heute mit Telemedizinapps wie der des schwedischen Gesundheitsunternehmens Kry binnen Minuten einen Termin bei einem in Deutschland zertifizierten Mediziner wahrnehmen. Die App des Marktführers in Deutschland ist in den App-Stores von Apple und Google kostenfrei erhältlich.
Ablauf einer virtuellen Sprechstunde
Nach dem Download der App muss der Patient lediglich ein Nutzerkonto anlegen und einige kurze Fragen zum Krankheitsbild beantworten, bevor er oder sie einen Termin buchen kann.
Zum Zeitpunkt des gewählten Termins wird eine Videoverbindung mit einem Arzt aufgebaut und man kann ganz einfach über Kamera und Mikrofon mit dem Mediziner kommunizieren. Dieser erkennt anhand der vorher angegebenen Symptome der Ausführungen der Patienten und am Videobild oft sehr schnell, um welche Krankheit es sich handelt, kann dadurch eine Diagnose stellen und eine Therapie vorschlagen. Die bisherige Erfahrung zeigt: Bei den meisten Krankheitsbildern reicht der virtuelle Termin aus und nur in seltenen Fällen wird ein physischer Arztbesuch nötig. Inzwischen darf der Arzt während der Videosprechstunde auch Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente und Krankschreibungen ausfüllen, die kurz nach der Behandlung im E-Mail Postfach der Erkrankten eingehen.
Starkes Wachstum der Telemedizin
Seit der offiziellen Anerkennung der Telemedizin kann dieser Gesundheitssektor hierzulande deutlich an Umsatz zulegen. Viele haben die Vorzüge einer Fernbehandlung bereits früh für sich erkannt und nutzen den Service regelmäßig. So konnten die Unternehmen, die in der Telemedizin tätig sind, große Investitionen einsammeln und sich sehr gut entwickeln. Das Umsatzwachstum, das schon 2019 vielversprechend war, konnte sich aufgrund der Corona-Pandemie deutlich steigern. Die Möglichkeit der Fernbehandlung ist aufgrund der hochansteckenden Natur des SARS-CoV-2-Erregers ideal, da man so vom heimischen Sofa aus einen Arzt konsultieren kann und die Möglichkeit einer Ansteckung in der Praxis ausschließt. Aber auch die kurzen Wartezeiten, die geringeren Kosten und die Zeitersparnis der Telemedizin sind wachstumstreibende Faktoren des Sektors.