Ernährung ist nur ein Faktor für hohe Cholesterin-WerteCholesterin - jahrelang das Unwort der Lebensmittelbranche und Synonym für ungesunde Ernährung der Bewohner der westlichen Hemisphäre. Heutzutage betrachtet der Ökotrophologe und Ernährungsmediziner das Thema Cholesterin differenzierter. Dennoch gilt: Eine gesunde Ernährung sollte - vor allem im Alter - das Cholesterin im Auge behalten.

Jekyll & Hyde

Dieser Tage weiß man, dass es zwei Arten von Cholesterin gibt. Dazu muss man wissen, dass Cholesterin von Lipoproteine im Blut huckepack transportiert wird. Je nachdem, mit welchem Lipoprotein das Cholesterin gerade unterwegs ist, spricht man von HDL-Cholesterin oder LDL (bzw. VLDL)-Cholesterin.

Das sogenannte HDL-Cholesterin ("gutes" Cholesterin) bringt das Cholesterin aus den Zellen in die Leber, wo es dann abgebaut werden kann.

Die als "schädlich" oder "böse" bezeichnete Cholesterinvariante ist das LDL-Cholesterin. Es erfüllt einen durchaus lebensnotwendigen Zweck, indem es das Cholesterin im Blut zu den Organen schafft, so dass dieses dort zur weiteren Verarbeitung genutzt werden kann. In höheren Konzentrationen neigt HDL-Cholesterin allerdings dazu, Cholesterin in den Blutbahnen zu "verlieren", so dass sich dieses an den Wänden der Blutgefäße anreichert und die Arterien dadurch verstopft (Ergebnis: Arteriosklerose). Schlaganfall oder Herzinfarkt können folgen.

Täglich Neues in der Forschung

Allerdings finden sich in der Forschung laufend neue Erkenntnisse zur Verwertung des Cholesterins im Körper, so dass auch in Zukunft mit neuen Empfehlungen zu rechnen ist. So wird Cholesterin zur Biosynthese herzwirksamer Glykoside genutzt, aber welche Funktion diese im Körper ausfüllen, entzieht sich noch unserem Wissen.

Gesunde Cholesterin-Werte

Das Gesamtcholesterin sollte unter 200 mg/dl (5,2 mmol/l) im Blut liegen. HDL sollte dabei über 40 mg/dl (1,03 mmol/l) liegen, LDL entsprechend unter 160 mg/dl (4,1 mmol/l).

Gesunde Ernährung bei Cholesterin

Schlechte Cholesterinwerte - was kann ich tun? Bevor man zu Medikamenten greift, sollten andere Maßnahmen ergriffen werden. Früher hieß der erste Rat, cholesterinreiche Lebensmittel zu meiden. Dies sind u.a.:

  • Innereien
  • Eier
  • Speck
  • Sahne
  • Meerestiere, Haut bei Fischen
  • fettreiches Fleisch
  • fettreicher Käse
  • Geflügelhaut
  • fettreiche Fische wie Hering, Lachs und Makrele

Viele dieser Nahrungsmittel bestehen aber aus Bestandteilen, die förderlich für die Gesundheit sind, z.B. Omega-3-Fettsäuren in Fischen, die unser Gehirn fitt hält. Von daher wird auch bei hohen Cholesterinwerten nicht mehr prinzipiell auf rigorosen Verzicht dieser Nahrungsgüter gedrängt. Manche Forscher gehen soweit zu sagen, dass es eigentlich keinen Beleg für den Zusammenhang "Cholesterinaufnahme mit der Nahrung" und "Herzkrankheit" gibt.

Für den Hauptteil der Cholesterinwerte im Körper ist deren Produktion in der Leber verantwortlich. Cholesterin erfüllt, wie gesagt, viele wichtige Aufgaben im Körper und das komplexe Zusammenspiel von Cholesterin mit anderen Stoffen im Körper ist bei weitem noch nicht ausreichend verstanden.

Cholesterinarme Ernährung

Dennoch: Unsere Tagesdosis an Cholesterin in der Nahrung sollte 300 mg nicht überschreiten. Bei Problemen mit erhöhten Blutfettwerten wird geraten, weniger fettreiche Lebensmittel und dafür mehr pflanzliche zu konsumieren, gesättigte Fette durch ungesättigte zu ersetzen und allgemein cholesterinarme Ernährung zu bevorzugen.

Nahrungsmittel wie

  • Vollkornnudeln
  • Kartoffeln
  • Vollkornreis
  • Vollkornbrot
  • Vollkornhaferflocken
  • Haferkleide (soll LDL-Cholesterin-Wert senken)
  • Obst und Gemüse, ballaststoffreiches wie Brokkoli und Himbeeren
  • Salat
  • Nüsse, Walnüsse sollen ebenfalls den LDL-Cholesterin-Wert senken)
  • Soja
  • 20 bis 30 Gramm dunkle Schokolade
  • Hülsenfrüchte
  • hochwertige Pflanzenöle wie Raps- ,Oliven- oder Nussöl mit ungesättigten Fettsäuren


sind fettarm, gesund, cholesterinfrei und liefern damit die ideale Basis für "Cholesterin-Rezepte".

Noch viel sinnvoller soll sein ...

Das Cholesterin im Blut stört ja nicht per se, es sind die Auswirkungen auf das Herz und die Arterien, welche dem Menschen übel mitspielen. Die Cholesterin-Nahrungsaufnahme spielt im Hinblick auf die Funktionstüchtigkeit des Herzens laut aktuellen Erkenntnissen eher eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebender für die Herzgesundheit seien die folgenden Maßnahmen:

  • Übergewicht abbauen
  • Regelmäßige körperliche Bewegung (täglich!)
  • Rauchen einstellen (als einer der wenigen Faktoren gut belegt)
  • Alkoholkonsum einschränken

Dokumentation zum Mythos Cholesterin

3Sat hat sich in einem Beitrag der Cholesterin-Lüge angenommen:

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