Lebensmittelzusatzstoffe – gut oder schlecht? Hierauf gilt es zu achten ...
Sind Lebensmittelzusatzstoffe mehr oder weniger schlecht oder doch meistens gut? Die chemischen Verbindungen mit den E-Kürzeln wollen unser Essen hübscher, wohlriechender, haltbarer, bekömmlicher und/oder haltbarer machen. Anders ausgedrückt: Sie werden dem Essen zur Erzielung chemischer, physikalischer oder auch physiologischer Effekte beigemischt.
Die Zusatzstoffe unterstehen der gesetzlichen Kontrolle. Rein darf nur, was ausdrücklich erlaubt wurde.
Soweit kein Problem, möchte man sagen. Aber mancher Zusatzstoff steht dann doch im Verdacht, das eine oder andere gesundheitliche Risiko mitzubringen.
Lebensmittelzusatzstoffe pro und kontra: Unser Artikel klärt auf.
Inhalt Lebensmittelzusatzstoffe – gut oder schlecht?
Was ist ein Lebensmittelzusatzstoff?
Das deutsche Lebensmittelrecht definiert Zusatzstoffe als Stoffe, die aus technologischen Gründen zur Erzielung chemischer, physikalischer oder auch physiologischer Effekte zugesetzt werden.
Diese Effekte können eine höhere Rieselfähigkeit sein, ein verbessertes Backverhalten oder einer einfacheren Verarbeitbarkeit des Lebensmittels durch Maschinen zugutekommen. Man sieht: Zusatzstoffe haben auch ihr Gutes, schützen Sie uns doch in einigen Fällen vor verderblichen Waren und fördern so die Nahrungsvielfalt in unseren Supermärkten.
Den Lebensmittelzusatzstoffen sind im Gesetz die folgenden Stoffe gleichgestellt: Mineralstoffe, Spurenelemente (außer Kochsalz), Aminosäuren und die Vitamine A und D.
Welche Lebensmittelzusatzstoffe sind erlaubt?
Für Lebensmittelzusatzstoffe besteht das sogenannte "Verbot mit Erlaubnisvorbehalt". Dies bedeutet, dass alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt wurde. Wenn das Gesetz keine Höchstmengen dezidiert vorschreibt, gilt:
"So viel wie nötig, so wenig wie möglich"
Zudem müssen die Zusatzstoffe nach aktuellem Kentnissstand gesundheitlich unbedenklich, technisch notwendig und ohne Täuschungsabsicht beigemischt sein. Doch wann ist etwas technisch notwendig? Ein Multivitamin, wie es hier zu kaufen ist, enthält keine Zusatzstoffe, viele andere Vitaminpräparate kommen scheinbar nicht ohne diese Zusatzstoffe aus.
Dennoch ist die Liste der erlaubten Lebensmittelzusatzstoffe sehr lang. Momentan gibt es 341 zugelassene Zusatzstoffe in 34 Gruppen von A wie Antioxidationsmittel bis W wie Feuchthaltemittel.
Welche Lebensmittelzusatzstoffe in welchen Mengen und in welchen Produkten zugelassen sind, ist in der Europäischen Union (EU) durch die Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 geregelt. In Deutschland ist sie in Form der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung in deutsches Recht umgesetzt worden.
Die Europäische Kommission stellt online eine Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe in englischer Sprache zur Verfügung. Dort wird angezeigt, welcher Stoff wie und wofür zugelassen ist.
Informationen zu dem jeweiligen Zusatzstoff
In der Zutatenaufzählung müssen alle in dem Lebensmittel verwendeten Zusatzstoffe aufgelistet werden. Da die Zusatzstoffe meist nur in sehr geringen Mengen zum Einsatz kommen und die Reihenfolge der Zutatenliste mengenabhängig ist, folgen die Zusatzstoffe meist am Ende.
Nicht immer wird der Zusatzstoff durch ein E-deutlich
Oft haben die Zusatzstoffe einen chemischen Namen statt einer eindeutigen E-Nummer. Anstelle von beispielsweise E162 steht dann da Betanin (Betenrot). Klingt doch gleich viel harmloser!
Das E
Das "E" stand einst für Europa, heute symbolisiert es nach zum einen EG/EU, zum anderen steht es für edible/essbar. Der E-Code sind Zahlen zwischen 100 und 1521 und sind in allen EU-Ländern einheitlich.
Zu dem chemischen Namen oder der E-Nummer aller enthaltenen und noch wirksamen Stoffe kommt meistens noch der Klassenname, der den jeweiligen Anwendungszweck erkennen lässt.
Übrigens: E 605 steht nicht für einen Lebensmittelzusatzstoff, sondern für Parathion, ein giftiges Pflanzenschutzmittel, das mittlerweile verboten ist.
Tipp
Eine ausführliche Datenbank mit Warnhinweisen zur Wirkung auf den Menschen und näheren Erläuterungen in deutsch findet sich auf der Webseite des Bundeszentrum für Ernährung.
Lebensmittelzusatzstoffe – gut oder schlecht?
Immer wieder geistern Warnlisten mit der Warnung vor krebserregenden Wirkungen von bestimmten Zusatzstoffen durch das Internet. Wissenschaftlich konnte das bisher nie bestätigt werden, angebliche Verfasser haben sich von den Listen distanziert.
Bio-E
Ungefähr die Hälfte der Lebensmittelzusatzstoffe gelten auch bei strengen Kritikern als gesundheitlich unbedenklich. Rund 40 E-Nummern sind sogar für Bio-Lebensmittel erlaubt.
Dennoch trägt jeder Zusatzstoff seine eigenen Risiken in sich. Kein Mensch wünscht heute noch Glutamat, Aspartam, Farbstoffe, Emulgatoren oder Konservierungsstoffe auf der Verpackung zu lesen. Der Verzehr mancher Zusatzstoffe ist zum Beispiel problematisch für Allergiker, andere stehen im Verdacht, bei Kindern zu Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsstörungen zu führen.
Die Website Utopia.de warnt insbesondere vor:
- E102 – Tartrazin
- E104 – Chinolingelb
- E110 –Gelborange S
- E122 – Azorubin
- E123 – Amaranth (nicht die Körner, sonder der Farbstoff)
- E124A – Chochenillerot A
- ...
Zur kompletten Liste.
Wie vermeide ich (gefährliche) Lebensmittelzusatzstoffe?
- Esse mehr unverarbeitete Lebensmittel
- Koche selber, dann bist du nicht von Dosenfutter und Suppenkonserven mit langer E-Liste abhängig
- Kaufe Bio-Lebensmittel, diese enthalten deutlich weniger E-Stoffe
- Checke E-Nummern und auch harmlos klingende Bezeichnungen vom Ende der Zutatenliste eines Lebensmittels auf bzfe.de